Die Kampagne

SOUNDS WRONG - Mit Zivilcourage gegen Missbrauchsdarstellungen

Kampagne gegen die Verbreitung von Kinderpornografie

Wie umgehen mit Missbrauchsdarstellungen auf Schülerhandys? Eine Situation die oft aus dem Nichts kommt, sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrkräfte und andere Erwachsene im Umfeld der Kinder und Jugendlichen. Denn der Besitz, Erwerb und die Verbreitung ist ein Verbrechen.

Mit den hier zur Verfügung gestellten Videos und Inhalten wollen wir darüber aufklären, warum und wie Sie Missbrauchsdarstellungen melden sollen, um damit die Verbreitung zu stoppen und Kinder zu schützen.

Die Verbreitung von sogenannten kinderpornografischen Schriften über soziale Netzwerke und Messenger stellt mit 12,3 Prozent (48.764 Fälle) einen beachtlichen Anteil im Bereich "Tatmittel Internet". Damit spiegelt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ein immer größer werdendes Problem wider.

Der großen Unsicherheit bei diesem Thema und beim Umgang mit strafbaren Inhalten im Internet möchten wir Wissen und Handlungsmöglichkeiten entgegensetzen.

Missbrauchdarstellungen auf Kinderhandys

Der erste Kontakt von jungen Menschen mit pornografischen Inhalten geschieht oft unbeabsichtigt und unfreiwillig, zum Beispiel durch die Zusendung pornografischer Videos in (Klassen-) Chats oder auf Social Media. Weder Kinder, Jugendliche oder Erwachsene können erkennen, wie alt abgebildete Personen sind. Daher ist es wichtig, solche Bilder und Videos zu melden.

Als Erwachsene im Umfeld von Heranwachsenden ist es wichtig, auf solche Momente möglichst vorbereitet zu sein, wenn Missbrauchdarstellungen auf dem Handy des eigenen Kindes, oder Kindern in ihrem Umfeld auftauchen.

Hier finden Sie Möglichkeiten sich zu informieren, bevor Missbrauchsdarstellungen auf einem Endgerät gelandet sind, aber auch wenn es bereits dazu gekommen ist.

Eltern
Fachleute
Umfeld

Die Kampagne SOUNDS WRONG ist aufgeteilt in mehrere Video-Pakete, zugeschnitten auf drei Altersgruppen.

Jüngere Kinder und Jugendliche (#denkenstattsenden), ältere Jugendliche (SOUNDS WRONG II) und das erwachsene Umfeld von jungen Menschen (SOUNDS WRONG II). Zusätzlich gibt es ein Erklärvideo, welches den Begriff Missbrauchsdarstellungen erklärt und verschiedene Meldewege aufzeigt.

#DENKENSTATTSENDEN

Fünf situative Szenen über Missbrauchsdarstellungen in Schülerchats für Kinder und Jugendliche. FSK 12.

#denkenstattsenden - Gesamtclip

SOUNDS WRONG I

Zielgruppe Kinder und Jugendliche, FSK 12, alle Clips beginnen mit einer Trigger Warnung. Die Beschreibungen in den Clips basieren auf echten Videos, die Kinder und Jugendliche gesehen haben.

SOUNDS WRONG I Clip 1

Ein Schüler berichtet, was er von einem Freund für ein Video auf sein Smartphone geschickt bekommen hat. Er beschreibt, was er auf dem Video sieht. Ein Mann vergewaltigt ein junges Mädchen. Schlusssatz: „Am liebsten hätte ich es gar nicht erst gesehen.“

SOUNDS WRONG I Clip 2

Eine Schülerin erzählt, was sie auf einem Video gesehen hat. Ein Junge wird dazu gezwungen, Sex mit einem Tier zu haben. Nachdem das Mädchen das Missbrauchsvideo gesehen hat, kann sie 2 Wochen nicht schlafen. Sie berichtet, dass sie nicht weiß, wie sie es ihren Eltern sagen soll, da sie es ihnen nicht zeigen möchte. „Meine Eltern dachten, ich habe Alpträume.“

SOUNDS WRONG I Clip 3

Ein Schüler gibt wieder, was er für ein Missbrauchsvideo gesehen hat. Er beschreibt es in stockenden Worten: „Dann sieht man da ein kleines Kind, also so ein Baby mit Windeln und so. Dann kommt da dieser Mann ins Bild...“

SOUNDS WRONG I Clip 4

Ein Schüler berichtet, dass er einen Videoclip zugesendet bekommen hat, auf dem ein Kind von einem älteren Mann zwischen den Beinen angefasst wird. „Der Junge ist vielleicht 6 oder 7 Jahre alt, so wie mein kleiner Bruder.“

SOUNDS WRONG II

Drei Videos für erwachsenes Umfeld, FSK ab 12 Jahre. Jeder Clip beginnt mit einer Trigger Warnung.

Eine dringende Frage, die sich besonders Eltern und Lehrerinnen und Lehrer stellen: Wie umgehen mit Missbrauchsdarstellungen auf Kinderhandys?
Sollten Sie mitbekommen, dass ein junger Mensch möglicherweise Missbrauchsdarstellungen versendet oder zugesendet bekommen hat, dann informieren Sie sich darüber, wie Sie Hilfe und Unterstützung anbieten können. Wir haben dafür Materialien zusammengestellt:

Clip 1 Vater

„Wie kommt mein Kind an diese grausamen Videos?“ 

Immer häufiger werden kinderpornografische Inhalte auch von Kindern und Jugendlichen verbreitet – rund ein Drittel der polizeilich erfassten Tatverdächtigen ist minderjährig. Das Verbreiten kinderpornografischer Inhalte ist eine Straftat: Helfen Sie dabei, die Weiterleitung solcher Bilder und Videos zu verhindern, indem Sie Missbrauchsdarstellungen melden und dazu beitragen, ihre Kinder aufzuklären.  

Clip 2 Nachhilfelehrerin

„Man fühlt sich wie im falschen Film, wenn ein Kind sowas auf dem Handy hat“ 

Schülerinnen und Schüler werden in der digitalen Welt zunehmend mit kinderpornografischen Inhalten konfrontiert. Gerade Kinder und Jugendliche sind sich der Strafbarkeit der Bilder und Videos häufig nicht bewusst. Das Umfeld kann dazu beitragen, die Verbreitung zu stoppen, Missbrauchsinhalte zu melden und über das Thema aufzuklären.  

Clip 3 Trainer

„Bei sowas denkst du dir immer das passiert nur woanders“ 

Dass die Kids solche Inhalte auf dem Handy haben, ist eigentlich unvorstellbar. Durch die Weiterverbreitung von kinderpornografischen Inhalten in sozialen Netzwerken oder Messengern machen sich Kinder und Jugendliche zu Mittätern: Das Versenden von Missbrauchsdarstellungen ist ein Verbrechen. Helfen Sie dabei die Verbreitung zu stoppen, Missbrauchsinhalte zu melden und über das Thema aufzuklären.  

Verhaltenshinweise

Wie verhalte ich mich, wenn ich unaufgefordert Nacktfotos von Kindern und Jugendlichen zugeschickt bekomme (zum Beispiel in Chatgruppen) und/oder als Lehrkraft oder Elternteil Kenntnis davon erhalte?

  • Der Inhalt darf auf keinen Fall heruntergeladen oder weitergeleitet werden, um sich nicht selbst strafbar zu machen. Auch das Anfertigen von Screenshots ist zu unterlassen.
  • Dem unaufgefordert übermittelten Inhalt sollte ausdrücklich widersprochen und auf die Strafbarkeit der Handlung hingewiesen werden.
  • Den Vorfall umgehend bei der örtlich zuständigen Polizei zur Anzeige bringen und dort erfragen, wie genau man die Beweise sichern soll bzw. was im weiteren Umgang zu beachten ist.
  • Nutzen Sie die Meldefunktion des Anbieters der Plattform, um so zu ermöglichen, dass die Inhalte möglichst schnell von der Plattform gelöscht werden und der Nutzer, der die Inhalte versendet hat, unter gewissen Umständen auch von der Seite gesperrt wird.

SOUNDS WRONG Erklärvideo Missbrauchsdarstellungen

Nutzen Sie dieses Video zum Einstieg ins Thema zum Aufklären über die Gefahr vom Verbreiten von Missbrauchsdarstellungen in Schülerchats. Gut einsetzbar in Seminaren, im Lehrerzimmer oder Unterricht.

Wer mit dem Thema Missbrauchsdarstellungen noch keinen Kontakt hatte, ist im ersten Moment auf jeden Fall überfordert und überfragt. Die große Unsicherheit im Umgang mit Missbrauchsdarstellungen in Schülerchats versuchen wir aufzufangen. Das Erklärvideo „Missbrauchsdarstellungen“ ist als Einstieg und Kommunikationsangebot gedacht. Erklärt wird kurz und knapp, was Missbrauchsdarstellungen sind, welche Meldewege es gibt, was eine Meldung bewirkt (Einleitung von Ermittlungen). Der Film zeigt auf, warum jede einzelne Meldung zählt. 

Damit bietet er Gelegenheit für einen Einstieg in eine Gespräch über die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen oder z.B. die Beschäftigung mit dem Thema mit wissenswerten Fakten, vor einer weitergehenden Beschäftigung mit dem Thema anhand der Clips von SOUNDS WRONG oder #denkenstattsenden.

Der Film steht zur freien Verfügung, z. B. für die Nutzung im Rahmen von Vorträgen oder für Lehrtätigkeiten als Download.

Weitere Themen

#denkenstattsenden

Mit jungen Menschen über die Verbreitung von Kinderpornografie zu sprechen, das ist gar nicht einfach. Die Clips aus dem Film #denkenstattsenden sind eine gute Möglichkeit, um Jugendliche auf dieses Problem aufmerksam zu machen.

Missbrauch verhindern!

Betroffene Kinder und Jugendliche können sich oft nicht allein vor sexuellem Missbrauch schützen. Die Kampagne "Missbrauch verhindern!" unterstützt Erwachsene bei dieser schwierigen Aufgabe.

Infos für Betroffene

Hier erfahren Sie, welche Rechte Sie als Opfer einer Straftat haben und was Sie selber für Ihren Schutz tun können.

Ausgezeichnete Präventionsarbeit

Der Film "sounds wrong" ist Preisträger des Deutschen Preises für Onlinekommunikation 2021 in der Kategorie "Wissenschaft, Bildung und Kultur".
Jurybegründung: "Die Kampagne gegen Verbreitung von Kinderpornografie verlässt den geschützten Raum der Pädagogik und wendet sich direkt an die jungen Zuschauer. Sie eröffnet ein schwieriges Thema auf Augenhöhe. Die Vorgehensweise schreibt den Jugendlichen die Mündigkeit zu, selbst eine Haltung zu entwickeln und regt zum Nachdenken an. Die Clips wurden über 1 Million Mal geklickt und reichlich kommentiert."

Der Kurzfilm hat auch einen Intermedia-Globe in Gold in der Kategorie "Children & Youth Programmes: Education Ages 8-14" beim WORLD MEDIA FESTIVALS in Hamburg gewonnen. Zudem war dieser als "Mutigste Kampagne" beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation nominiert.
Der Kurzfilm "sounds wrong" klärt mit aufrüttelnden Bildern junge Menschen darüber auf, dass sie sich durch die Verbreitung von Kinderpornografie strafbar machen können.
Umsetzung und Kreation: "Mister Wombat".